Dienstag, 18. Januar 2011

Tunesien - das Volk vertreibt einen Despoten?

In Tunesien geht das Volk auf die Strasse und fordert den Rücktritt des Präsidenten. Die soziale Not und das korrupte Machtsystem hatte einen Bürger dazu veranlaßt sich selbst zu verbrennen. Twitter und das Internet verbreiteten diese Nachricht in windeseile. Wikileaks hatte zudem Protokolle der US Botschaft veröffentlicht, in denen der unvorstellbare Reichtum der Führungskaste nachgelesen werden konnte.

Der Präsident wurde innerhalb kürzester Zeit vom Militär bedrängt das Land zu verlassen. Der Volkszorn auf den Präsidenten und seiner Familie konnte sich am zurückgelassenen "Eigentum" der Präsidentenfamilie austoben.

Immerhin wurde das deutsche Volk erstmalig im deutschen Fernsehen über die politischen Zustände in Tunesien informiert. Einem Land, in dem jährlich hundertausende Deutsche ihren Urlaub verbringen. Einem Land, in dem eine Familie seit Jahrzehnten das Volk ausplündert und selbstverständlich auch die großen Unternehmen des "Westens" daran partizipieren läßt. Das ZDF sah sich sogar veranlaßt, sich für "mangelnde Berichterstattung" in der Vergangenheit zu entschuldigen.

Was aber nichts an der Politik des "Westens" änderte. Frau Merkel erdreistete sich sogar umgehend nach der Flucht des Präsidenten das Volk von Tunesien zur "Ruhe" aufzufordern. Als ob die Flucht des Potentaten, selbstverständlich unter Mitnahme der Privatkonten in der Schweiz, das Leben der Tunesier verändern würde.

Im Zusammenhang mit der neuen Tunesienberichterstattung erfuhr der Fernsehzuschauer nun, dass es ganz viele Länder gibt, in denen Potentaten nach dem tunesischen Muster herrschen. Länder die im Zusammenhang mit der Forderung nach Demokratie und Menschenrechten bisher von den Mietmäulern in den Medien nie genannt wurden.

Im Unterschied zu den Ländern, die tagtäglich in den Medien als "Menschenrechtsverletzer" genannt werden, bieten sich die Potentaten in Tunesien, Ägypten, Jordanien, Algerien, Saudi-Arabien, um nur eine kleine Auswahl namentlich zu erwähnen, dem Westen als Partner an. Selbstverständlich als untergeordneter Partner oder besser als leitender Angestellter. Im Gegenzug dürfen sie dann in ihren Ländern ihre Herrschaft ausleben und dabei sogar militärische und polizeiliche "Hilfe" einfordern. Wodurch man heute auch schon zu wissen scheint, dass Ägypten ausreichend mit Militär und Polizei ausgestattet ist, um ähnliche Aufstände im Keim zu ersticken. ;-)

Köstlich, wenn in dem Zusammenhang dann selbst auf den Nachdenkseiten zu lesen ist, dass Europa doch den Tunesiern jetzt beim Aufbau der Demokratie helfen solle. Was für Spinner!

In Europa wird gerade mit Millionen ein neues System zur Totalkontrolle des Volkes entwickelt. Der Europa-Rat hat bereits ein Gesetz verabschiedet, nach dem jegliche Kommunikation in der EU aufgezeichnet werden muß. Aber das reicht nicht. Mit der neuen Software sollen die Bilder der Überwachungskameras "ungewöhnliches Verhalten" erkennen und über die Handy-Ortung und demnächst die Ortung der Personalausweise (mit Chip) Personen zuordnen. Abschließend wird dann wahlweise die Polizei oder das Militär oder eine Drohne zur "Behandlung" geschickt. Für Interessierte, die nicht "alles" glauben - können - einfach INDECT in google eingeben. ;-)

Die Forderungen der selbsternannten Weltherrscher nach Demokratie und Menschenrechten ist lediglich eine andere Form der Kriegsführung. Und wenn diese Weltherrscher es für nötig halten, dann schrecken sie natürlich auch nicht davor zurück Krieg zu führen.

Eine Form der Kriegsführung ist der Terror. Aktuell wird der Iran mit Terror überzogen. Wobei diese Terroraktionen natürlich nicht in unserern Medien auftauchen. Eine Wikileaks Depesche enthüllte die Mitwirkung deutscher Think Tanks an den Aktionen im Iran. Selbstverständlich ohne große Resonance im deutschen Blätterwald.

Um auf Tunesien zurückzukommen:
Dort wird versucht eine neue Scheindemokratie unter Führung der alten Garde zu installieren. Wer dagegen protestiert wird vom Militär zusammengeprügelt. Man wird die Machtbasis ein wenig erweitern, in dem man die Gruppe der "Leitenden" etwas verbreitert und vielleicht auch ein paar Milliarden aus den Öl Einnahmen in die Wirtschaft steckt.

Einige Gewerkschaftsvertreter, die man in diese Strategie einbeziehen wollte, haben sich zunächst entschieden, dieses Angebot abzulehnen und sind der geplanten Regierung nicht beigetreten. Mal schaun, wer als erstes die vergifteten Angebote zur Zusammenarbeit akzeptiert. ;-)

In Thailand wurde die gewählte Regierung einfach abgesetzt und die Bürgerlichen haben die Regierung ohne Mandat wieder übernommen. Gleiches passierte mit Hilfe des Militärs in Honduras.

Ohne Chavez und das Militär wäre dies auch in Venezuela passiert. Und was erzählen die Mietmäuler in unseren Medien?

Nachtrag:
Die "sozialistische Internationale" unter Federführung von Martin Schulz einem SPD Mann in dem EU-Scheinparlament hat doch jetzt tatsächlich die Partei Ben Ali's mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen.

Wes Geistes Kind diese "Scheinsozialisten" sind, ist damit wohl hinreichend geklärt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen